Die Trainingseinheit war mit Tempodauerlauf überschrieben
und war wortgemäß zu Ende gebracht. Da ist der Läufer mit sich zufrieden,
verschwitzt und möchte nur schnell unter die Dusche, ehe die kühlen
Temperaturen noch eine Erkältung begünstigen. Als die Ampel kurz vor dem
rettenden Ziel gerade auf Rot springt, gibt genau diese Befürchtung den
Ausschlag, dennoch die Straße zu überqueren. Allerdings hatte sich, in meinem toten Winkel haltend, ein
Polizeiwagen langsam von hinten der Kreuzung genähert. Den beiden Insassen entging meine Ordnungswidrigkeit natürlich nicht und sie schritten beherzt ein.
„Stehen bleiben“ schnarrte es markerschütternd aus dem Megaphon durch die ganze
Siedlung. Auf das „oder ich schieße“ wurde aber glücklicherweise verzichtet.
Da
ich ein Obrigkeits-höriger Mensch bin, habe ich der Aufforderung brav Folge
geleistet, so dass auf den Einsatz des Blaulichts verzichtet werden konnte und
der Polizeiwagen bei der nächsten Grünphase die Kreuzung überquerte. Die Art und
Wiese, wie er dann schräg auf dem Zebrastreifen zum Stopp kam, hatte dann aber
doch was vom Einsatz in Manhattan.
Ein blonder Pferdeschanz entstieg dem blauen Gefährt.
„Wollen Sie auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus?“
„??? Äh – Nö!“
„Und warum laufen Sie dann bei Rot über die Straße?“
Schweigendes Achselzucken schien mir sinniger als ein
wortreiches Scharmützel.
„Können Sie sich ausweisen?“
Aaaarrgggh – natürlich nicht.
Also gebe ich meine Personalien an, die der Pferdeschwanz im
Auto überprüfen lässt, während mich der brünette Bubikopf nicht aus den lässt.
Schließlich drückt man mir einen Zahlschein in die Hand, den
ich innerhalb von 14 Tagen zu begleichen hätte. 5€ Euro wegen Rotlichts. Kein
schlechter Preis für den Unterhaltungswert zum Morgen ;-)
10,3km@5:09km/min
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